1 Monat Praktikum

Seit 2011 heißt es für mich in den letzten 4 Monaten des Jahres immer - "Auf nach Kienbaum" zur Ausbildung bei der Bundespolizei. Und in diesem, meinem dritten Jahr, kam noch eine Besonderheit dazu - ein vierwöchiges Praktikum.

Und so sammelte ich vom 11. November bis zum 6. Dezember in der Bundespolizeiinspektion Berlin-Ostbahnhof erste praktische Erfahrungen im Polizeialltag auf dem Bahnhof. Zugeteilt war ich der Dienstgruppe 3 am Bundespolizeirevier Potsdam Hauptbahnhof. So hatte ich auch zum Training kurze Wege und konnte nach bzw. vor dem Dienst im normalen Schichtbetrieb noch jeweils eine Trainingseinheit absolvieren.

Im den 4 Wochen Praktikum lernte ich in Früh-, Spät- und Nachtschichten den normalen Polizeialltag auf dem Bahnhof kennen und konnte mein in der Theorie erworbenes Wissen auch in der Praxis anwenden.

Mir als Geher kamen die vielen Streifengänge auf dem Bahnhof natürlich entgegen und zusätzlich wurde damit auch das Sicherheitsgefühl der Reisenden erhöht. Neben den Streifengänge hatte ich aber auch noch mehr zu tun. Zum Aus- und Fortbildungstag waren wir in Blumberg bei der Hubschrauberstaffel der Bundespolizei, wo uns die Einsatzmöglichkeiten vorgestellt und die Flotte gezeigt wurden.

Desweiteren mussten auch verschiedene Straftaten aufgenommen werden. So hatten wir es mit Diebstahl verschiedenster Art (Buntmetall-, Laden-), Graffiti und Körperverletzung zu tun, aber auch mit unerlaubten Betäubungsmittelbesitz. Am Anfang lief ich nur nebenher mit um die Abläufe kennenzulernen, später durfte ich Vorgänge auch selbst bearbeiten und fertigte unter anderem auch meine erste eigene Strafanzeige an. 

Außerdem waren wir als Zugstreife in den Regionalzügen unterwegs oder mussten mit blauem Blinklicht und Einsatzhorn zu Einsätzen, da die Meldung von Personen im Gleis in der Dienststelle ankam. In den sehr frühen oder späten Stunden mehrten sich auch angetrunkene Personen am Bahnhof, so dass wir öfter zur Durchsetzung von Hausverboten gerufen wurden oder Personen in der Bahn aufweckten und sie auf die Endstation hinwiesen. Auch als Auskunftsperson waren wir ansprechbar, wobei ich sogar meine Englisch- und Russischkenntnisse unter Beweis stellen konnte.

Das Praktikum hat mir sehr viel Spaß gemacht, war aber auch viel zu kurz. Als man sich gerade eingearbeitet  hat, war es auch schon wieder vorbei. Ein großer Dank geht auch an meine Dienstgruppe allen voran den Kollegen aus Potsdam und Brandenburg/Havel, welche mich sehr herzlich aufnahmen und viel erklärten und beigebracht haben. Dies hat die Eingewöhnung sehr erleichtert. Auch deshalb freue ich mich natürlich auch schon auf mein nächstes Praktikum, möglicherweise wieder an gleicher Stelle, aber das wohl erst wieder nach bestandener Laufbahnprüfung.

Nun geht es erstmal bis kurz vor Weihnachten wieder nach Kienbaum und anschließend steht der Sport wieder im Vordergrund, denn die EM in Zürich kommt immer näher.


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