Noch genau sieben Tage, dann gehe ich bei meinen ersten Olympischen Spielen an den Start. Dafür habe ich in den vergangenen Wochen viel getan, Kilometer auf der Sportbasis Belmeken, im Bundesleistungszentrum Kienbaum, sowie am Olympiastützpunkt Potsdam abgespult. Nun geht es nach Brasilien.
Schon fast traditionell absolviere ich meine unmittelbare Wettkampfvorbereitung auf gut 2050m Höhe in Bulgarien. Zusammen mit Christopher Linke, Nils Brembach (beide SC Potsdam) und Carl Dohmann (SCL -Heel Baden-Baden) habe ich an meiner finalen Form gearbeitet. Die Sportbasis Belmeken bietet dafür beste Bedingungen.
Das Hauptaugenmerk lag im Training der Grundlagenausdauer. So spulte ich bis zu 210km in der Woche ab. Die einzelnen Einheiten hatte dabei ein Länge von bis zu 40km. Dazu kamen einige mittellange Einheiten, bzw. Berg-An-Gehen, kurze Läufe und Athletiktraining. Zur Eingewöhnung an die Höhe standen zu Beginn auch einige Wanderungen auf dem Programm. So auch die Besteigung des Musala, dem mit 2925m NN höchste Berg des Balkan. Dabei legten wir auch insgesamt 40km zurück und mussten allein im Aufstieg deutlich über 2000 Höhenmeter überwinden.
In den knapp drei Wochen Trainingslager kamen so einige Kilometer zusammen, so dass ich für meine Wettkämpfe in Rio gut gerüstet sein müsste. Bei den hohen Umfängen ist auch die Regeneration von großer Bedeutung. So ging es jeden Abend vor dem Essen noch in die Sauna. Die physiotherapeutische Betreuung übernahmen Ulli Meyer (Potsdam) und Thorsten Heß.
Nach der Rückkehr aus dem Trainingslager ging es nach Hannover. Dort fand die zentrale Einkleidung der deutschen Olympiamannschaft statt. Nun kommt auch das Olympiafeeling auf. Mit jedem anzuprobierenden Teil des Olympiaoutfits wird einem bewusster, dass man Teil der deutschen Mannschaft in Brasilien ist.
Dazu kommen Termine mit Funk und Fernseher, sowie der Verabschiedung durch meinem Verein im Kongresshotel Potsdam. Hier wurden uns letzte Wünsche mitgegeben. Anschließend ging es für die letzten Kilometer nach Kienbaum. Einige intensive Einheiten wurden hier absolviert und vor allem auch die Abgeschiedenheit und Ruhe des Leistungszentrums genutzt.
Gestern wurde ich dann noch in meiner Heimatstadt Beeskow verabschiedet. Auf dem Marktplatz hatten sich rund 50 Personen versammelt, um mir unter Führung der Handballer des SSV Rot-Weiß Friedland und der Leichtathleten von "Leichtathletik in Beeskow" beste Wünsche mit auf den Weg zugeben. Über das große Interesse und die zahlreiche Unterstützung habe ich mich besonders gefreut. Im Anschluss war ich auch in das Büro des Bürgermeisters eingeladen. Bei einer Tasse Kaffee berichtet ich über meine Vorbereitung und einigen Besonderheiten meiner Sportarten, um auch hier nochmals mit einigen Glückbringern ausgestattet zu werden.
Nun steht noch das Packen der Koffer an. Viele private Sachen passen bei der umfangreichen Einkleidung eh nicht in den Koffer. Morgen um 18:45 Uhr geht es dann via Frankfurt nach Rio de Janeiro. Leider werde ich somit die Eröffnung komplett verpassen, da ich mich zu diesem Zeitpunkt in rund 10000m Höhe über dem Atlantischen Ozean befinden werde.
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Beatrix Pohle (Freitag, 05 August 2016 00:47)
Alles Gute und viel Erfolg, möge alles so klappen, wie du es dir vorstellst, viel Kraft und Freude. Wir sind sehr stolz auf dich und werden dir an der Strecke die Daumen drücken
Alexander Kruse (Samstag, 06 August 2016 08:38)
Alles Gute, viel Kraft und maximale Erfolge bei Deinen beiden Wettkämpfen bei den Olympischen Spielen in Rio wünschen Dir der Athletic-Club Beeskow e.V.! Wir drücken Dir die Daumen!
Frau Ehrenberg (Samstag, 06 August 2016 22:02)
Alles Gute,maximale Erfolge und vor allem viel Spaß in Rio .