Am Sonntag startete ich bei den französischen Meisterschaften über 50km in Balma bei Toulouse. Drei Wochen nach den Weltmeisterschaften in Doha ging es für mich somit auf die lange Strecke. Nach 50 absolvierten Runden überquerte ich als Erster die Ziellinie in 3:57:23h, eine Leistung mit der ich nicht unzufrieden bin. Die nicht ganz idealen Bedingungen machten den Angriff auf die Olympianorm für mich am Ende doch unmöglich. Nun geht es in eine kurze Pause, ehe der Start in die Olympiasaison ansteht.
Nach einer bei den Weltmeisterschaften in Doha zugezogenen Erkältung ging es für mich mit dem Training wieder weiter. Eine intensive Umfangswoche stand nochmals auf dem Programm, um beim Wettkampf in Balma gut gewappnet zu sein. Am Freitag vor dem Wettkampf ging es dann mit Umstieg in München nach Toulouse. Mit kleineren Trainingseinheiten und einem kleinen Stadtrundgang durch die Altstadt von Toulouse wurde der Fokus auf den Wettkampf gerichtet. Glücklicherweise stand in der Wettkampfnacht die Zeitumstellung an, die Stunde zusätzlichen Schlafes nahm ich gerne an, und vor allem war es dann auch zum Start um 8:00 Uhr hell.
Pünktlich um 8:00 Uhr ging es dann die 1km lange Pendelstrecke. 25 Geher und Geherinnen kamen an die Startlinie, um die 50 Runden in Angriff zu nehmen. Auf Grund des Qualifikationsprinzipes für die Olympischen Spiele war mein Marschplan auf eine Zeit unter 3:50h ausgerichtet, also Rundenzeiten von 4:36min. Minimalziel war allerdings das Ziel zu erreichen. Die Ziellinie wollte ich bei meinem 4. Start über 50km auf jeden Fall überqueren. Im Feld verfolgte diesen Plan leider kein anderer Athlet und so setzte ich mich vom Start weg an die Spitze des Feldes. Auf den ersten Runden tat ich mich noch etwas schwer das richtige Tempo "einzustellen". Doch auch dies gelang mir. So spulte ich die nächsten Runden konstant ab. Die ersten 40 Minuten waren die äußeren Bedingungen auch noch optimal. Bei rund 14°C und Windstille gestartet, setzte dann allerdings der Wind ein und die Temperatur stieg konstant an.
Bei rund 18km überrundete ich den Franzosen Aurelien Quinion (PB: 3:57:05h). Dieser entschied sich dann mehrere Runden mit mir mit zu gehen, was mich etwas aus meinen Rhythmus brachte, allerdings auch etwas Zeit gut machte, waren es doch meine schnellsten Runden. Bei 23,5km hatten wir dann den bis dahin Zweitplatzierten David Kuster aus Frankreich eingeholt und Aurelien verabschiedete sich wieder von mir. Nun war ich wieder allein gestellt im Kampf gegen den Wind, welcher mir von Runde zu Runde mehr Aufwand abverlangte. Bis Kilometer 33 war ich dann auch noch im Zeitplan, im letzten Renndrittel fehlte dann aber die Kraft. Wobei ich mir immer wieder versuchte neue Rundenzeiten als Ziele setzte, welche ich aber immer wieder nach unten korrigieren musste. Während zu Rennbeginn die Runden noch schnell vergingen, reduzierte sich nun die noch zu gehende Rundenanzahl im gefühlten Schneckentempo und ich versuchte Runde für Runde zu absolvieren, um dem Ziel näher zu kommen. Nach 3:57:23h hatte ich es dann geschafft, 50km absolviert. Am Ende ein harter Kampf, auch wenn sich das Wetter mit strahlendem Sonnenschein und 20°C von seiner besten Seite zeigte.
Im Anschluss hatte ich einige Zeit zu kämpfen wieder zu Kräften zu kommen. Das Ziel der Olympianorm habe ich leider nicht erreichen können, trotzdem bin ich 2019 der zweitschnellste Geher über 50km. Darauf lässt sich für die kommende Saison aufbauen. Am Ende waren der Weltmeisterschaftswettkampf in Doha und die folgende Erkältung wohl kräftezehrender als erwartet.
Ich bin froh den Wettkampf zu Ende gebracht zu haben und konnte so eine weitere wichtige Erfahrung für die Zukunft sammeln. Ich möchte mich auf diesem Weg bei den Organisatoren für die tolle Veranstaltung bedanken. Vielen Dank an meinen Bruder Philipp, welche mich nach Frankreich begleitete, mir die Getränke reichte, zwischendurch Zeit fand, um schöne Impressionen zu sammeln und außerdem meinen WhatsApp-Status zu einem Liveticker umfunktionierte. Vielen Dank auch an meine Sponsoren, LOSCON GmbH und Fahrrad Müller, ohne die ich mir eine solche Wettkampfreise nicht leisten könnte.
Nun stehen zwei ruhige Wochen an in denen ich mich von den Weltmeisterschaften sowie von den 50km in Frankreich erholen muss. Dann geht es in die Olympiasaison, traditionell mit dem Skilager in Balderschwang im Dezember und dem Trainingslager in Dullstroom im Januar. Den nächsten 50km Wettkampf plane ich am 21. März in Dudince/SVK.